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Yoga und Didaktik – ein Lehrgang

Entspannung, Atem und Meditation in aufbauenden Schritten vermitteln – das ist der Schwerpunkt dieses dreiteiligen Lehrgangs von Yoga Austria. Im Yoga haben wir einen ungeheuren Schatz an Übungen und Herangehensweisen, auf die wir, als Yogalehrende, zurückgreifen können. Das macht es umso schwieriger einzelne Übungen für den Unterricht zu wählen.
 In diesem Lehrgang beleuchten wir die Notwendigkeit von kleinen Schritten. Wir werden herausarbeiten, welche Vorübungen möglich wären und welche Ansagen unterstützend sein können.

Inhalte

Die Entspannungspraxis bietet wunderbare Möglichkeiten für Yoga-Praktizierende gut bei sich anzukommen und Variationen von Übungen ermöglichen erst ein reiches Erfahrungsspektrum für jede/n Einzelne/n. Daher ist es für Yogalehrende wichtig, alle TeilnehmerInnen in diesem Prozess zu unterstützen und sie mit hilfreichen Ansagen und Schlüsselwörtern anzuleiten.
Der Atem steht in einem engen Zusammenhang mit der Lebensenergie (Prana). Das bewusste Erfahren des Atems und Prana ermöglicht es, einen feinen Zugang zum inneren Sein zu erfahren. Hier werden Übungen vermittelt, damit die SchülerInnen ganz natürlich vom Erleben des physiologischen Atems zum feinstofflichen Atem finden und Schritt für Schritt auf Pranayama-Techniken vorbereitet werden.
Yoga ist Meditation – eine Aussage die in vielen Yogatexten zu lesen ist. Mit dieser Sicht ist es umso wertvoller, sich mit den reichhaltigen Ansätzen der verschiedenen Übungen zu beschäftigen. Für die Anleitung von Meditationen werden ebenfalls aufbauende Schritte und Schwerpunkte für die Praxis vermittelt sowie Ansätze angeboten, die es den TeilnehmerInnen ermöglichen, sich besser auf diesen Prozess einlassen zu können.

Referentinnen:
Andrea Pfurtscheller, Yogalehrerin BYO/EYU, Weiterbildung in Yoga-Meditation bei nationalen und internationalen Lehrern, Mitglied im Ausbildungsteam Yoga-Zentrum Innsbruck, langjährige Lehrtätigkeit an der Pädagoschen Hochschule Tirol
Shakti Siedler, Yogalehrerin BYO/EYU, langjährige Erfahrung und Weiterbildung in Meditation, Mitglied im Ausbildungsteam Yoga-Zentrum Innsbruck, Systemische BeraterinMonika Struber, Yogalehrerin BYO/EYU, Weiterbildung Meditation am Yoga-Zentrum Innsbruck, sowie Meditation im Christentum bei Karl Baier, langjährige Weiterbildung Yoga-Philosophie

Andrea Pfurtscheller und Shakti Sieder über die Bedeutung der Didaktik im Yogaunterricht und ihre Erfahrungen mit den Sonderverfahren von Yoga Austria.


Liebe Andrea, liebe Shakti, wie ist die Idee zu dieser Weiterbildung entstanden?
Andrea: In den anerkannten Ausbildungen der Europäischen Yoga Union (EYU) und Yoga Austria – BYO, ist ein wichtiger Bereich das Verständnis von aufbauenden Schritten im Yogaunterricht. Dies findet Beachtung in der Asana-, Atem- und Pranayama Praxis sowie in der Entspannungs- und Meditationspraxis. Es gibt aber auch Ausbildungen, wo dieser Bereich wenig angesprochen wird. Dies zeigt sich immer wieder in den Sonderverfahren.
 Diese Seminarreihe soll YogalehrerInnen die Möglichkeit geben, sich näher mit diesem wichtigen Aspekt der Unterrichtsgestaltung zu beschäftigen und so ihren Unterricht zu bereichern.

Weiterqualifizierung ist sicher auch interessant für Yogalehrende, die schon die Ausbildung BYO/EYU absolviert haben?
Shakti: Nach meiner persönlichen Erfahrung beginnt nach der Ausbildung erst der Prozess, bei dem man alles, was man in den vier Jahren gehört und gelernt hat, vertiefen kann. In den Jahren nach meiner Ausbildung konnte ich viel Positives aus den verschiedenen Weiterbildungen herausholen. Für dieses reichhaltige Angebot des Verbandes bin ich deshalb sehr dankbar.
Von diesem Blickwinkel aus hat sich mein eigener Yogaweg und die Umsetzung im Unterrichten nachhaltig entwickelt. Es ist sicher hilfreich alte Pfade weiterzugehen und zu vertiefen und gleichzeitig immer mal wieder Neuland zu betreten. So bleiben die Lehren des Yoga lebendig und können an die heutigen Bedürfnisse unserer Gesellschaft angepasst werden.

Du hast das Sonderverfahren angesprochen. Was ist das genau?
Andrea: Im Prozess des Sonderverfahrens können YogalehrerInnen, die einfache Mitglieder bei uns sind (mit einer Ausbildung von mind. 300 UE in mind. 2 Jahren), die Qualifikation „YogalehrerIn BYO/EYU“ erlangen. Voraussetzungen dafür ist u.a. die Erfüllung des Basisprogramms.
Im Prozess selber werden dann in drei schriftlichen Teilen und drei Lehrproben angeschaut, wo der/die LehrerIn steht. Dabei muss man wissen, dass Ausbildungen oft innerhalb einer Tradition durchgeführt werden. Das ist ein Aspekt, den die EYU und der BYO sehr unterstützen. Achten muss man aber darauf, ob die AbsolventInnen auch in der Lage sind, offen für andere Traditionen zu sein. Nicht selten erlebt man, dass die Weise des Unterrichts und die Interpretation der Lehren eher eng gehalten werden.
Für eine/n YogalehrerIn BYO/EYU ist Offenheit eine wichtige Grundhaltung.
Außerdem ist Hintergrundwissen über die didaktischen Schritte in einem Yogaunterricht wichtig. Dies schafft Sicherheit und Vertrauen bei den TeilnehmerInnen.

Wie erlebst du die Begleitung eines Sonderverfahrens?
Shakti: Wesentlich ist zuerst einmal die Entscheidung der Yogalehrenden sich auf einen Prozess, auf eine freudige Auseinandersetzung mit Yoga und dem eigenen Unterrichten einzulassen. Dem Verband ist es ein großes Anliegen, dass die AnwärterInnen das Sonderverfahren als einen Vertiefungsprozess verstehen. Die Aufgabe der Kommission, die sich aus zwei Mitgliedern des Verbandes zusammensetzt, ist es sie in guter Weise zu begleiten.
Für mich ist dabei der persönliche Kontakt sehr wichtig. Die Yogalehrenden als Person  kennenzulernen, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu erkennen und das Potential das noch entwickelt werden kann zu entdecken. Es ist für alle Beteiligten ein aufwändiger und gleichzeitig wertvoller Verlauf. Die Sonderverfahren, die ich bisher begleitet habe, waren getragen von Wertschätzung und Freude am Lernen. So betrachtet geht es im Grunde nicht nur darum einen „Titel“ zu erwerben, sondern sich auf ein kleines Abenteuer einzulassen.

Was kann man bei der Weiterbildung „Didaktik in der Yogapraxis – im Prozess der Entspannung, Atempraxis und Meditation“ erwarten?
Andrea: Wir sind insgesamt drei Yogalehrerinnen, die diesen Lehrgang gemeinsam durchführen werden. Alleine diese Tatsache zeigt schon, wie sehr uns ein breiter Blick auf diese Thematik wichtig ist. Wir wollen versuchen, mehr Freude in die Didaktik zu lenken, um so den Unterricht vielleicht neu beleben.

Atem, Didaktik, Entspannung, Mediation, Sonderverfahren