BYO-Arbeitsgruppe Vedische Rezitation
Im Rahmen der Ausbildung für Yogalehrerinnen der Yoga Pushpa. Schule für Yoga entstand die Idee, einen BYO-Studienkreis bzw. eine Interessengruppe zum Thema Rezitation zu gründen, um regelmäßig üben zu können. Für Veronika Hlawatsch, die das Projekt organisiert, ist es auch eine schöne Gelegenheit für weitere Vernetzung unter Kolleginnen. Geleitet wird der Kurs von Ria Hodges. Sie ist Yogalehrerin BDY/EYU und langjährige Schülerin von R. Sriram und hat uns diesen Text zur Verfügung gestellt.
Die vedische Rezitation ist eine ganzheitliche Übung für den Körper, den Atem und den Geist. Durch die Artikulation der Sanskrit Buchstaben wird die Zunge im Mundraum optimal bewegt, die Atmung fließt langsam und ruhig und der Körper kann zur Klangschale werden. Durch die Konzentration auf die Buchstaben, Silben oder Worte wird der Geist fokussiert und in eine meditative Aufmerksamkeit gebracht. Insgesamt kann diese Übung eine wohltuende Form der Yogapraxis sein, die uns mit den ursprünglichen Einsichten und Botschaften aus dem uralten Veda innig verbinden kann. Somit ist die Rezitation, auch Vedic Chant genannt, eine Möglichkeit, auf einer physischen Weise mit der yogischen Gedankenwelt in Verbindung zu treten. Für die Rezitation soll der Körper im Asana sein: stabil und angenehm aufgerichtet, der Mundraum und die Zunge entspannt aktiv, der Geist fokussiert, die Ohren weit. Die Übung mit dem Klang ist aber auch eine Begegnung mit der Stille, und somit ein Genuss!
Sanskrit bedeutet wörtlich die perfekte Sprache. Das Alphabet benutzt die 5 Artikulationsräume des menschlichen Sprechapparats vollkommen aus. Diese Artikulation ist auch ein wohltuende Bewegung für die Zunge und das Kiefergelenk. Die Buchstaben heißen Matrika, auch als Mutter des Universums interpretiert. Die Schrift heisst Devanagari, wörtlich die Stadt der Götter. Somit eine Andeutung über die wahrhaftige Matrix von Klang und Bedeutungs-Möglichkeiten in der Sanskrit Sprache.
In der indischen Philosophie wird der Beginn aller Dinge als »Nada« oder Urton bezeichnet. Wir finden die Idee, das die Welt aus Klang entstanden ist und aus Klang weiterbesteht. Im indischen und tibetischen Kulturkreis ist »OM« der immer währende Ton, das heiligste Mantra. Aber auch die alten Ägypter, Pythagoras, Kepler, Newton, Goethe bis hin zu Wissenschaftlern unserer Zeit, wie z. B. Hans Jenny, Hans Cousto und Dr. Emoto machten uns in ihren Arbeiten deutlich, dass die Welt (und somit wir Menschen auch) tatsächlich aus Klang besteht. Sei es die Schwingung von Atomen, Molekülen, Planetenbewegungen oder weitere Rhythmen, überall finden wir Grundschwingungen. Darum reagiert der Mensch besonders feinfühlig auf hörbare harmonische Klänge, welche Gongtöne, Wörter oder Mantren sein können. In der indischen Philosophie korrespondiert Klang auch mit dem subtilsten Element, Äther. Gleichzeitig hat Klang die Möglichkeit, auf alle anderen Elementen, wie Erde, Wasser, Feuer und Luft einzuwirken.
Vedic Chant als Übung – Durch das gemeinsame laute Rezitieren macht sich die heilsame Kraft der Sanskrit-Klänge bemerkbar. Die Gedanken können zur Ruhe kommen und eine wache Stille kann sich wie von alleine einstellen. In dieser Arbeitsgruppe, die sich voraussichtlich 3-4 x im Jahr in Wien treffen wird, können die richtige Sanskrit-Ausprache (das Alphabet) eingeübt und Texte aus den Veden und dem Yoga-Sutra des Patanjali rezitiert werden.
Nächster Termin:
5. Okt. 2019, 10.00 – 12.00 Uhr
Prana-Yoga-Studio 4
Mariahilferstrasse 82
1070 Wien
Kursleitung: Ria Hodges www.yoga.de/ria-hodges
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